40 Jahre St. Martin
Als sich am Montag, den 27. Januar 2025, die Einweihung der Martinskirche zum 40. Mal jährte, war alles schon wieder aufgeräumt und ruhig im Grünauer Gemeindezentrum. Gefeiert wurde schon einen Tag vorher - zwar nicht mit Pauken und Trompeten - aber mit Querflöte, Klarinette, Klavier und Chor.
Beim Festgottesdienst am Sonntag um 10.00 Uhr stimmte Chorleiter Tobias Bauer das „Gloria, Gloria in Excelsis Deo“ an und es sangen nicht nur der Grünauer und Böhlitzer Kirchenchor, sondern mehr als 200 Kirchenbesucher beschwingt und begeistert mit.
Zelebriert wurde die Messe von Pfarrer Andrzej Glombitza. Mit ihm zogen acht Ministrantinnen und Ministranten, der frühere Ortsgeistliche Eberhard Thieme und der Gottesdienstbeauftragte Prof. Günther Fitzl ein. Er konnte bei der Festtagspredigt als Zeitzeuge von der Weihe der Martinskirche berichten, die 1985 noch zu DDR-Zeiten von Bischof Gerhard Schaffran in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche vorgenommen wurde.
Prof. Fitzl schilderte die Aufbruchstimmung, die zu dieser Zeit herrschte, in der die Kirche der Zufluchtsort der christlichen Minderheit in einem sozialistischen Staat war. Den 40jährigen Weg der Grünauer Gemeinde in die Gegenwart verglich er mit dem Auszug des Volkes Israels aus Ägypten ins gelobte Land. Am Ende des Gottesdienstes überbrachte Rudi Wonsack die Glückwünsche der benachbarten evangelischen Paulusgemeinde, die mit der Martinsgemeinde seit 40 Jahren durch zahllose ökumenische Gottesdienste, gemeinsame Feste und über einen rege benutzten ökumenischen Weg verbunden ist.
Das 40jährige Jubiläum war bewusst als „Familienfeier“ konzipiert. Für Eltern mit kleinen Kindern wurde ein Kindergottesdienst angeboten und nach der Messe gab es für alle Gemeindemitglieder und Besucher eine 24-seitige Festschrift mit vielen Erinnerungsfotos, Interviews und Berichten über die Gruppen von St. Martin und die letzten vier Jahrzehnte. Zum Mittagessen wurde ein Stehimbiss ausgegeben: Gulaschsuppe für die Erwachsenen und Nudeln mit Tomatensoße für die Jugend. Schon wenig später wurde ein reichhaltiges Kuchenbuffet aufgebaut, damit alle gestärkt durch das Nachmittagsprogramm kamen.
Da erwarteten das kleine und große Publikum ein Bastelprogramm, ein magischer Zauberer und ein Kirchenhistoriker. Das ließen sich ca. 150 Gäste und Gemeindemitglieder nicht entgehen. Die Resonanz war nicht nur wegen der leckeren Kuchen durchweg positiv. Mehr als eine Stunde brachte Donatus, der Zauberkünstler mit dem roten Knopf, sein staunendes Publikum mit vielen Gags zum Lachen und mit immer neuen Tricks zum Staunen. Jung und Alt waren begeistert.
Im Anschluss berichtete Johann Meyer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kirchengeschichte in Leipzig, gleichermaßen fundiert wie anschaulich rund eine Stunde über die Entstehung Grünaus, das Kirchenbauprogramm der DDR und den Bau der Martinskirche. Dass die Grünauer Gemeinde den Heiligen Martin zum Namenspatron wählte, erklärte der Kirchenhistoriker damit, dass in den 80er Jahren die Gedanken der Friedensbewegung lebendig waren. Ein Soldat, der wie der Hl. Martin das Schwert zur Seite legte, entsprach der Idealvorstellung „Schwerter zu Pflugscharen“. Johann Meyer erläuterte auch die architektonische Grundkonzeption der von Manfred Fasold entworfenen Kirche: Sie will ein modernes „Zelt Gottes unter den Menschen“ sein. Dementsprechend endete das Jubiläumsprogramm mit einer feierlichen Schlussandacht.
Der Ortskirchenrat dankt allen Aktiven für Ihr ehrenamtliches Engagement!
R.H.
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40 Jahre St. Martin (SA, 01. Februar 2025)

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