Liebe Schwestern und Brüder der Pfarrei „St. Philipp Neri Leipzig-West“

es sind im wahrsten Sinn des Wortes „verrückte“ Zeiten. Vieles von dem, was wir sonst als selbstverständlich erachten, ist im Moment nicht möglich. Manches, das bis vor Kurzem undenkbar schien, ist inzwischen zur schmerzhaften Realität geworden.
Der gemeinsame Gottesdienstbesuch ist nicht mehr möglich. Gut, dass es einige Gebets – und Andachtsvorlagen gibt. Anregungen dazu finden Sie in den Kirchen.

Es fehlt aber nicht nur die Möglichkeit zum Besuch der Messe, es fehlt in gleichem Maß die Gemeinschaft, der Austausch miteinander, das Pflegen von Freundschaften und Beziehungen. Das trifft jede und jeden von uns – ganz besonders aber diejenigen unter uns, die alleine leben oder die alt sind und dadurch in der jetzigen Situation zudem auch noch in besonderer Weise gefährdet sind.

So haben wir gemeinsam folgenden Gedanken gefasst. Warum vernetzen wir uns nicht und knüpfen uns Netz noch enger. Wenn jeder von uns pro Woche zwei bis drei Gemeindemitglieder anruft, die wir schon lange nicht mehr gesehen oder gehört haben, wenn jeder von uns nur zwei Telefonate führt, sich für den anderen interessiert, fragt, wie er mit der Situation zurechtkommt oder vielleicht sogar seine Hilfe anbietet, dann spannen wir ein Netzwerk der Nächstenliebe und christlichen Gemeinschaft über Leipzigs Westen auf. Niemand muss alleine sein, auch unseren Glauben müssen wir nicht allein leben.

Wenn Sie selber Hilfe brauchen, die über einen Anruf hinaus geht oder wenn Sie von Menschen wissen, bei denen genau das der Fall ist, können wir möglicherweise sogar weitere Hilfe anbieten. Unser Bischöfliches Maria-Montessori-Schulzentrum hat angeboten, hier Unterstützung zu geben, soweit dies möglich ist. Denkbar wäre es z.B., dass Schüler und Schülerinnen Einkäufe für ältere Menschen erledigen oder ähnliches.

Für Meldungen und Anrufe verweisen wir auf die in der Pfarrei St. Philipp-Neri eingerichtete Notfallnummer:

0341 870 569 13,

darüber kann unkonventionell geholfen werden. Nennen Sie dort einfach Ihr Anliegen.

Liebe Gemeinde, dies ist unsere Chance, Gemeinschaft auf eine ganz neue Weise miteinander zu leben. Deshalb unsere Bitte, helfen Sie in dieser ganz besonderen Zeit mit, damit niemand alleine bleibt!

Vielleicht haben Sie noch weitere Ideen – wir würden uns sehr freuen, den ein oder anderen weiteren kreativen Vorschlag von Ihnen zu bekommen. Schreiben Sie uns gern!

Herzliche Grüße, bleiben Sie gesund!

Ihre Bettina Schöbel                                       Ihr Pfarrer
stellvertretend für den Pfarreirat                Andrzej Glombitza