EURE REDE SEI JA JA, NEIN NEIN; WAS DARÜBER HINAUS GEHT, STAMMT VOM BÖSEN

(Zu Mt 5, 37; 6. Sonntag i. Jahreskreis)

BÜTTENPREDIGT 2020

Schön, dass ihr euch habt aufgemacht
und bis zur Kirche es gebracht.
Ihr könnt nun heute die Hände falten,
ich werd’ die Faschingspredigt halten.
Und letzte Woche wer hätte das gedacht
Unser Vorsitzender, der vom Ortskirchenrat-
Hat auch schon in Reimen seinen Bericht uns dargebracht.
Mit Fliege und mit Faschingshut
hat er berichtet, und das war sehr gut.
So hat uns allen er erzählt,
nicht nur der Bürgermeister wird gewählt.
Denn ihr alle ja schon wisst,
dass im Spätherbst auch Wahl für die Gemeinden ist.
Gesucht werden vor allem Christenleute,
die Verantwortung tragen als Christen heute.

Und es geht um die Frage, muss die Zeit euch wieder rauben,
wie geht`s denn weiter mit dem Glauben.
Und dass das wirklich so wichtig ist,
das weiß doch wirklich – so sag ich mal – ein jeder Christ

Und dann gab es einen Artikel im Kirchenblatt,
der uns so gar nicht gefallen hat.
Schutz der Kinder oder Schutz von Personen,
ich denke, darüber zu streiten, sollte sich lohnen.
Wie will ich denn als Priester vernünftig den Glauben weitergeben?
wenn er nicht getragen ist, vom Schutz dieser Kleinen,
die da beginnen glaubend zu leben.
Neues Thema, jetzt: Was katholisch immer noch macht die Runde.
Ist die Amazonas-Synode, bis jetzt, zur aktuellen Stunde:
Doch aktuell, ist`s für viele mit dem Hoffen nun vorbei.
Was rauskam, ist letztlich ein altbekannter katholischer Einheitsbrei.
Die Frage: Priester und Frau! Könnten gemeinsam sein?
Rom und der Papst drauf: ein klares Nein
Und nach Bibelstudium weiß doch schon so mancher Christ:
Dass Jesus und Maria Magdalena ein Paar gewesen ist.
Die andere Frage: Frauen auch mit kirchlicher Macht.
Die Antwort aus Rom: Das wäre gelacht.
Doch findet sich im Evangelium ein bisher unbekannter, neuer Sinn:
Maria Magdalena war auch Apostelin.
Neues Thema, ich komme schon jetzt ganz aus dem Lote;
Das neue Thema, hier in der Gemeinde, heißt: Osterbrote,
Da geht es dann auch um jene, die einsteigen in die Gemeindeboote.
Ab Ostern mit Neu- Getauften und -Gefirmten den Glauben leben.
Und so nach der Osternacht symbolhaft Stärkung mitgeben.
Doch damit nun genug, was war gewesen?
was wurde denn heute eigentlich vorgelesen?

Euer JA sei ein JA, Euer NEIN ein NEIN;
Ganz einfach und klar, so sollte es sein.
Doch ein Ja, aber doch Nein; das fällt mir da ein
So ganz klar kann niemals die Praxis doch sein.
Ob in der Zeitung, ob von der Kanzel, ob im Gemeindebrief,
Beim Pfarrer-Dasein ist nie was klar, hängt immer was schief.
Mal fehlt das Komma, mal fehlt eine Zahl,
Ein Beschwerde-Anruf lohnt sich allemal.

Dann wird wieder gelesen, der ganze Brief,
noch mal korrigiert, schon geht wieder was schief.
Denn wieder ein Anruf, jetzt einer meint,
wann denn der Gemeinde-Brief mal endlich erscheint.
Dann sich am Schreibtisch das Haar weiter graut,
Hier wir nicht auf Ja, nicht auf Nein, auf JEIN wird gebaut.
Die Zeit sie ist um, ich mache jetzt Schluss.
An der Tür hat`s geklingelt, ich aufmachen muss.
Herr Pfarrer, Herr Pfarrer, ach kommen sie bald,
der Pfarrsaal hier unten, der ist bitter kalt.
Dann lauf ich schnell runter, die Heizung auf drei.
Der Predigtgedanke; ist weg und vorbei.
Nun sage ich Euch, meine liebe Gemeinde,
Vieles ist wahr, auch wenn sich`s schön reimte.
Helft mir doch alle, ich sag es nicht laut:
Hab letztens mit klarem JA oder Nein im Versuch Gemeinde gebaut.
Und in diesem Sinne, in diesem Rahmen.
Dann sag ich ganz herzlich euch allen das: Amen