100 Jahre Bistum Dresden-Meißen: Bistumsjubiläum 2021

„100 gute Gründe“ zum Christsein

Vor genau 100 Jahren, am 26. Juni 1921, wurde das Bistum Meißen durch Papst Benedikt XV. wiedererrichtet – ein Grund zum Feiern!

Aber mitten in der Corona-Pandemie ein Fest vorbereiten – wie kann das gehen? In einer Zeit der Ungewissheit und so vieler Fragen! Ein Blick auf die Bistumsgeschichte zeigt, dass solche Zeiten keineswegs die Ausnahme waren:

Schon 1921 hatten die Katholiken in Sachsen eine wechselvolle Geschichte hinter sich: 968 war das Bistum gegründet worden, aber durch die Reformation „untergegangen“ – seit 1581 existierte es nicht mehr. In der Lausitz wurden – vor allem auch durch die hier lebenden Sorben – unter Administration des Bautzener Domstifts die katholischen Traditionen weitergetragen. Demgegenüber hatten es die Katholiken im Herzog- bzw. Kurfürstentum Sachsen, dem „Kernland der Reformation“, schwer. Bis 1697 Kurfürst Friedrich August zum Katholizismus konvertierte. Damit zwang er zwar seine Untertanen nicht, ebenfalls katholisch zu werden, ermöglichte aber den Katholiken einen gewissen Schutz.

Es sollte noch mehr als 200 Jahre dauern, bis Papst Benedikt XV. 1921 das Bistum Meißen wiedererrichtete: in einer Zeit des Aufbruchs nach dem 1. Weltkrieg. Zuvor war in der Region das katholische Leben wieder gewachsen: Auf der Suche nach Arbeit waren während der Industrialisierung tausende Menschen nach Sachsen gekommen – u.a. aus den katholikenreichen Regionen Bayern und Schlesien. Es folgte ein sehr bewegtes Jahrhundert: mit der Katastrophe des 2. Weltkriegs, dem Neustart nach Kriegsende mit vielen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben worden waren und hier einen Neuanfang wagten; mit den Bedrängnissen für Christen in der DDR-Zeit und dann den Veränderungen im Zusammenhang der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit. „Es gab in diesen 100 Jahren unendlich viele Herausforderungen. Dass die Christen in dieser Region das durchgetragen haben, ist ein echter Grund, dankbar zurückzuschauen und mit diesem reichen Erfahrungsschatz nach vorne zu blicken. Unser Jubiläumsjahr ist kein Triumphalismus, sondern ein großer Dank für die Lebensleistung und das Glaubenszeugnis der Menschen. Das kann uns heute Zuversicht geben“, betont Bischof Heinrich. Und er lädt ein, einander Zeugnis vom eigenen Glauben zu geben – „100 gute Gründe“ (so der Titel des Jubiläums) zusammenzutragen, Christ zu sein.

Was ist für 2021 geplant?

Zur Vorbereitung gibt es verschiedene Angebote, u.a. eine Online-Tagung und „Exerzitien im Alltag“, die einladen, sich neu der Botschaft des Evangeliums zu öffnen: Was sagt Gott mir/uns in dieser Zeit?

Ihren Höhepunkt sollen die Feiern zum Bistumsjubiläum am 19./20. Juni 2021 erreichen: Ursprünglich war für den Sonnabend ein ökumenischer Gottesdienst mit Bischof Heinrich Timmerevers und Landesbischof Tobias Bilz geplant. Und am Sonntag sollte ein großer Gottesdienst mit Bischof Heinrich und weiteren Bischöfen sowie möglichst vielen Gläubigen stattfinden – mit anschließendem bunten Programm. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch, diese Pläne zu realisieren. In den kommenden Wochen wird die Planungsgruppe entscheiden, welche Programmpunkte in welcher Form stattfinden sollen.

Aktuelle Informationen gibt es unter www.hundertgutegründe.de

Außerdem ein Hinweis auf das kürzlich erschienene Buch „Bistum Dresden-Meißen – 100 Jahre Wiedererrichtung“.